Nikolausgeschichte 2023:  Fusionierungen im Himmel

Eine „Gute Geschichte“ von Werner Gutheil

Wir schreiben das Jahr 2023:
Der Heilige Nikolaus war noch eigene Abteilung im Himmel, aber seit Herbst 2022 wurde diese Abteilung in die finanzträchtige Abteilung des Heiligen Antonius, der für verlorene Dinge zuständig war, verlegt. „Fusionieren“ war das Modewort.
So hatte der Nikolaus die Möglichkeit seine angeblich „unnötige Arbeit“ mit Kindern heimlich ganzjährig weiterzuführen, denn er hatte ja nun Zugriff auf Finanzmittel aus dem Kerzenverkauf des Heiligen Kollegen. 5 € pro Kerze für eine verlorene Sache, war der übliche Tarif, und Antonius nahm, bei größeren und wertvolleren Dingen, auch mal das Doppelte oder Dreifache. Nikolaus hatte also auch im Sommer, der Sauregurkenzeit in seinem Geschäft, die Möglichkeit bei Familien am Rande mal was vorbeizubringen.
Die anderen Heiligen in ihren Festtagsgewändern meinten sowieso, dass man die Abteilung „Nikolausgeschenke“ auflösen könnte, denn sie seien es, die gute Arbeit für alle Kinder und Familien leisten. „Einheit“ sei die Parole, so der Himmlische Rat. Junge Heilige hätten die besseren Ideen, als die alten Herrschaften. Tradition und alte Heilige müssten durch die Vitalität der jungen ersetzt werden. Seit Papst Franziskus wurden die Keller der Heiligsprechungsprozesse „aufgeräumt“, seit Papst Benedikt war es üblich geworden, dass ein Papst automatisch seinen Vorgänger heilig spricht und die Reform der jungen Heiligen im Himmel hatte Auswirkungen auf das Nachwuchsverhalten auf Erden, denn die Chancen bei der Wahl des Priestertums möglichst schnell Bischof, Erzbischof oder Kardinal zu werden, beschleunigte die himmlische Chancen heilig gesprochen zu werden. „ Jung muss er sein, wer das Bischofsamt anstrebt“.
Am Ende war erstaunlicherweise die Arbeit des Heiligen Nikolaus durch die Finanzspritze, vor allem seine geänderte Art, den Menschen zu helfen, besser möglich, wenngleich Hilfsmittel ihm nicht gewährt wurden und die Wertschätzung seiner Jahrtausende alten Arbeit, nicht nur am 6. Dezember, sondern ganzjährig weiterhin nicht gut ausgeprägt war.
So tat der Heilige Nikolaus in aller Stille seinen Dienst. Antonius baute seine Kerzenständer mit guter Einnahmequelle weiter aus. Nikolaus brauchte eigentlich immer weniger Geld daraus, weil er sich um die Menschen kümmerte, die am Rande der Gesellschaft standen. Aber das interessierte wohl Gott Vater und seinen Sohn, nicht aber den Heiligen Geist, der laut Geschichtsschreibung weder in Rom noch in den Bischofssitzen gesehen wurde. Dort saßen überwiegend angehende Heilige, die irgendwann zu Ehre der Altäre aufsteigen würden, weil ihre Nachfolger ihnen für die Karrieresprünge mit Heiligsprechungen nachgeholfen hatten, die Hoffnung auf eine gute und bequeme Wolke im Himmel zu bekommen.
Nikolaus interessierte es aber nicht, auf welcher Wolke er saß, denn er war nie oder selten dort zu finden. Seine Zeit verbrachte er bei den Menschen, die traurig waren oder in Not sich befanden. Er fragte auch nicht, wie oft sie sonntags in die Kirche gingen oder welches geistliche Liedgut sie mochten. Wichtig war ihm, dass ihnen geholfen wurde. Seitdem er sogar Sterbenden noch den göttlichen Segen gab, um der Angehörigen Willen sogar Ausgetretenen eine christliche Beerdigung ermöglichte, war sein Ruf so ruiniert, dass der vom Bodenpersonal beschimpft und missachtet wurde.
Am Ende hatte er ganzjährig Unmengen von Überstunden, weil er keine feste Mitarbeiter hatte und wurde dafür mit den Worten: „Selbstschuld und unnötig“ belegt.
Aber Nikolaus machte weiter, wenngleich er Hilfe durch die Coca Cola-Nikoläuse im roten Sackleinen mit Wattebart bekam, die aber kaum noch in Beziehung zur Kirche standen. Am Ende dachte er sich, seiner Linie treu zu bleiben, wenngleich das bischöfliche Bodenpersonal schon längst nicht nur ihn, sondern auch lebende Personen belächelte und zuletzt sogar beschimpfte, die sich um die Menschen am Rand, die Ausgetretenen und die Armen kümmerten, sie würden dem „Heiligen Rest“ die Mittel und Möglichkeiten gut zu leben nehmen.
Aber das war dem Heiligen Nikolaus egal.

Eine weitere Nikolaus-Geschichte finden Sie hier: Link

1. Advent: Sterne am großen Weihnachtsbaum


Adventskrippe zum 1. Advent
„Maria und der Engel“
mit kurzem Impuls und Deutung

Erster Adventsonntag 3. Dezember:

Ein großer Weihnachtsbaum wird erleuchtet und selbst gestaltete Sterne werden daran aufgehängt.
Hierzu gibt es Vorlagen, die ausgedruckt, ausgemalt und ausgeschnitten werden können. Sie sollten mit den Namen der Verstorbenen beschriftet sein.

Hier können Sie die Vorlagen herunterladen: PDF

Sie können die beschrifteten Sterne fotografieren und diese Fotos schicken an:
Werner.Gutheil@trauern-warum-allein.de

Oder Ihre Sterne drei Tage vorher bei Werner Gutheil, Brüder-Grimm-Str. 2 in Rommerz vorbei bringen, damit sie dort laminiert werden.
Die Sterne für die Verstorbenen aus Rommerz im letzten Jahr sind bereits vorbereitet.

  • Der eigene Stern kann auch zuhause (z.B. am Weihnachtsbaum) aufgehängt werden .